Ob schwarz, süß oder blond, der Kaffeemarkt an der Tankstelle boomt. Zumindest an den Stationen, die das kleine Einmaleins der Kaffeeverkostung beherrschen. Der Kaffeemarkt an Tankstellen ist ein oft unterschätzter Margenbringer. TANKSTOP hat bei Harald Wilhelm, Vertriebsleiter der Einkaufsgesellschaft freier Tankstellen, nach den wichtigsten Tipps und Tricks gefragt.
TANKSTOP: Längst hat das Kaffeegeschäft das frühere Kerngeschäft an Tankstellen, Verkauf von Kraftstoffen und Schmierstoffen, überholt. Warum ist das Angebot von Kaffee an Tankstellen so wichtig?
Harald Wilhelm: Kaffee hat im Vergleich zu allen anderen Artikeln im Tankstellen-Shop die beste Handelsspanne. Eine leckere Tasse Kaffee ist ein hervorragendes Kundenbindungsinstrument. Schmeckt der kleine Schwarze und ist der Service des Tankstellenpersonals entsprechend freundlich, kommt der Kunde wieder.
TANKSTOP: Was macht Kaffee so Besonders?
Harald Wilhelm: Kaffee mit seinen verschiedenen Rezepturen und Möglichkeiten der Präsentation ist ein absolutes In-Getränk in allen Altersklassen. Der Tankstellenbetreiber oder Pächter ist gut beraten, diesen Trend zu bedienen.
TANKSTOP: Worauf kommt es bei einer guten Tasse Kaffee an?
Harald Wilhelm: An Tankstellen sollte immer ein stimmiges Kaffeekonzept umgesetzt werden. D.h. im Idealfall kommen die Bohne (hochwertig, keine mindere Qualität), die Maschine, die Porzellantasse, der ToGo-Becher, das Zuckertütchen bis hin zum Rührstängelchen alles aus einer Hand, sprich von einem Anbieter. Die einheitlich gebrandeten Produkte sehen nicht nur schön aus, sie wirken auch sehr professionell im Bistro. In Deutschland verfügen wir über einige sehr gute private Röstereien wie zum Beispiel Drago Mocambo in Radevormwald mit entsprechenden Angeboten.
TANKSTOP: Was gehört noch zu einem runden Kaffeekonzept?
Harald Wilhelm: Eine gute Kaffeekultur lebt auch vom guten Service. Ich empfehle immer, den Kaffee vom Tankstellenpersonal machen zu lassen, und nicht den Kunden an die Maschine treten zu lassen. Eine freundliche Bedienung öffnet Herzen. Kaffee ToGo ist ein Muss. D.h. im Angebot müssen auch hochwertige Kaffeebecher sein, die gut zu fassen sind, und bei denen sich der Kunde nicht die Finger am heißen Getränk verbrennt. Neben der Standardtasse Kaffee sollten auch Rezepturen wie Latte Macchiato, Cappuccino und ähnliches im Angebot sein. Und zu guter Letzt darf das gemütliche Bistroambiente nicht fehlen.
TANKSTOP: Bei der Frage aller Fragen, ob Siebträger oder Vollautomat, scheiden sich die Geister. Was empfiehlt der Fachmann?
Harald Wilhelm: Hier gibt es kein Patentrezept. Beide Angebote sind professionell in der Qualität. Wertiger jedoch verkauft sich die Tasse Kaffee aus der Siebträgermaschine. Hier wird das Heißgetränk vor den Augen des Kunden nur für ihn zubereitet – individueller geht es nicht.
eft / Bli